Mit Deva Manick auf Identitätsreise

Deva Manick, in Deutschland geboren in einem Asylheim als Kind tamilischer Eltern aus Sri Lanka, sprach vergangene Woche zu Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 17 Jahren. In Altenburg, Erfurt und Jena organisierte der Thüringer Landesverband der Schulfördervereine e.V. an drei Schulen mehrere Durchgänge seiner Lesung mit anschließender Diskussion für die Jahrgangsstufen 7 bis 10.Die Jugendlichen hörten gebannt zu, als Manick von seinen Kindheitserlebnissen und den Erfahrungen in der Jugend bis ins Erwachsenenalter berichtete. „Auf der Bühne mach ich mich nackig!“ sagt er selbst.  Das öffnet Toren für brennende Fragen und aktuelle Themen der Zuhörer*innen.

„Keine Frage ist falsch, keine zu intim oder zu persönlich!“
Damit startet Manick in die Fragerunde. Die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium und den Gemeinschaftsschulen öffnen sich, fragen nach, wollen mehr wissen von dem dunkelhäutigen Mann da vorne, der ihnen das erlaubt, was sonst nicht sein darf: Ein Hineintauchen in Abgründe und Seelennöte in Kindheit und Jugend. Bevor die Frage gestellt wird, bittet Deva Manick darum, dass sich die/der Fragende zuerst mit Vornamen vorstellt und anschließend die Frage formuliert – und: „Ihr dürft mich ruhig duzen!“


Die Fragen der Jugendlichen
Sehr persönlich und tiefgründig fragen die Jugendlichen nach:

  • „Wie war das, als du den Zusammenbruch hattest? Haben dir da deine drei Schwestern geholfen?“ 
  • „Job weg? Verlobte weg? Kein Geld mehr – und das mit 24 Jahren. Hast du da an Selbstmord gedacht?“
  • „Du hast gesagt, du hast als Jugendlicher auch oft körperliche Gewalt in der Familie erleben müssen. Wie hast du das ertragen?“
  • „Was für ein Verhältnis hast du heute zu deinem Vater, der 2016 wieder zurückgegangen ist nach Sri Lanka?“
  • „Was hat dein Vater gesagt, als du das Buch geschrieben hast? Ist er heute stolz auf dich?
  • „Was rätst du mir? Du sagst, wir sollen darüber reden, wenn es uns schlecht geht und was uns bewegt. Wie kann ich meinen Eltern klarmachen, dass ich mehr Zeit mit ihnen brauche?“
  • „Ich möchte später unbedingt etwas mit meinem Hobby machen, also beruflich. Aber meine Eltern sagen, dass das nichts wird. Was mache ich denn jetzt? Ich möchte das unbedingt!“

Solche und viele weitere Fragen richteten die jungen Menschen an den Deutschen aus Ratingen mit seiner beeindruckenden Biographie. Auf alles ging Deva Manick ein, ließ nichts aus und unbeantwortet. Die Jugendlichen dankten es ihm mit Applaus, persönlichen Worten im Anschluss an seine Lesung und auch durch den Kauf seines Buches „Im Glashaus gefangen zwischen Welten“ (ISBN 978-3-96111-260-9; € 14,50). Darin sind übrigens die Antworten auf die oben genannten Fragen zu finden, in Ausführungen zur Familie, zu den unterschiedlichen Rollenbildern, zu Werten und Normen der Eltern, zu Entwicklungen innerhalb der kleinen Gemeinschaft von Vater, Mutter, Sohn und drei Schwestern, beeinflusst von Kriegstraumata, negativen Schulerlebnissen, Anpassungsbemühungen und Abgrenzung u.v.m. 

Gebt niemals auf!
Schließlich war es eine „innere Stimme“, die Manick gesagt hat: GIB NIE AUF! Diese drei Worte gibt er seinen Zuhörer*innen mehrfach mit auf den Weg. „Versprecht mir eines: Gebt niemals auf, egal, wie schlecht es euch geht und wieviel Schmerz ihr empfindet. Es geht vorbei. Irgendwann ist der Schmerz vergangen – glaubt mir!“

PRESSE-BEITRÄGE

Zum Beitrag in ABG-TV geht es HIER:

 

 

 

 

 

 

 

Zum Beitrag in JenaTV kommen Sie HIER:

 

 

 

 

 

 

 

Zum Beitrag in der OTZ Schmölln (23.08.18) gelangen Sie HIER:

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Beitrag in der OVZ (18.08.2018) kommen Sie HIER:

Dorothee Kreling

 

 

 

 

 

 

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