Erich-Kästner-Grundschule Gera: Patenschaftsgruppe verlängert!

Geplant waren nur sechs Monate
Eigentlich war ein zeitlich begrenztes Projekt geplant gewesen. Frau Meßerschmidt, Lehrerin an der Grundschule „Erich Kästner“ in Gera und Mitglied im Schulförderverein, wollte einer Gruppe von 8 deutschen und 8 zugewanderten Kindern mit Fluchterfahrung einmal wöchentlich 2 Stunden ihrer Zeit schenken und sie in einer Patenschaftsgruppe am Nachmittag betreuen und begleiten.
Inzwischen sind die Kinder jedoch so gut miteinander unterwegs, dass die engagierte Lehrerin die Patenschaften nicht nur weiter bis zum Schuljahresende, sondern sogar darüber hinaus auch noch im kommenden Schuljahr begleiten wird. „Solange die Schüler*innen sich regelmäßig und verbindlich in der Projektgruppe treffen wollen, werde ich ihnen meine Zeit dafür schenken“, erklärt sie freudig.

Buntes Programm und große Begeisterung
Ich besuche diese Gruppe bereits ein zweites Mal. Einige der jungen Pat*innen können sich an meinen ersten Besuch erinnern. Ich bin nicht mehr so richtig fremd, was mir gleich ein gutes Gefühl vermittelt. Die Kinder berichten mir dann auch sehr offen, lebhaft und mit glänzenden Augen von ihren bereits erfolgten Unternehmungen in der Projektgruppe. Das Programm war sehr abwechslungsreich gestaltet und begeisterte die Schüler*innen. Miteinander erlebt hatten die Pat*innen schon (in Klammern angemerkt sind O-Töne der Kinder):

  • Ausflug in den Tierpark
    („Da war es sooo kalt, aber schön!“)
  • Besuch der Geschichtswerkstatt
    („Wir lernten viel über alte Geräte und durften das Telefon mit der Wählscheibe ausprobieren. Das war ganz schön alt…“)
  • Führung durch die Geraer Höhler
    („Das war früher der „Kühlschrank“ fürs Bier, als es noch keine Kühlschränke gab. Das waren Keller unter den normalen Kellern.“ / „Die Kinder haben damals Bier getrunken. Das war noch nicht so stark wie heute. Sogar zum Frühstück gab es Bier und Biersuppe…“ )
  • Erlebnistrip Naturkundemuseum
    („Es war ganz schön gruselig, als einmal das Licht ausging. Aber dann haben die Steine geleuchtet. Das waren Mineralien. Es sah sehr hübsch aus.“)
  • Kino-Besuch
    („Mir hat es da sehr gut gefallen. Zusammen haben wir den Film ‚Paddington II‘ angeschaut und vorher im Klassenzimmer auf dem Fernseher ‚Paddington I‘. Das war voll cool!“)
  • und viele Stunden mit Beschäftigungen im Klassenzimmer am Nachmittag,
    z. B. Aufbau und Spiel mit Playmobil-Bauernhof, Ausprobieren uvon neuen Tischspielen, Basteln u.v.m.

Was denn weiter geplant sei, will ich wissen. Frau Meßerschmidt hat ein Information-Schreiben für Kinder und Eltern angefertigt. Darauf steht u.a.: Besuch des benachbarten Kindergartens mit Vorlesen für die Kita-Kids, Bowlingausflug und Besuch der Senioren im benachbarten Altenzentrum, um mit ihnen zu spielen. 

Begrenzte Materialien, trotzdem viel Freude damit
Drumherum um unser Gespräch wird gespielt. Heute werden frisch gekaufte Spiele ausgepackt und erprobt. Da finden sich ein erweitertes „Twister“, „Ubongo“ mit hübschen Edelsteinen, Tiptoi-Bücher mit einem Stift und Kopfhörern und „Scrabble“.
Wie gut man auch zu zweit einen einzelnen Tiptoi-Stift bedienen und sich mit den Kopfhörern abwechseln kann, demonstrieren zwei Patinnen. Und ich darf sogar mit raten: Auch das zugewanderte Kind schafft es sprachlich bereits, die Ansagen im Kopfhörer für die beiden Mitspielerinnen ohne Kopfhörer laut zu wiederholen. 

Von vorne von der Tafel kommt Gekicher. Hier verknoten sich gerade mit viel Spaß Kinder beim „Twister“-Spiel. Ein paar andere wollen nun das neue „Scrabble“ ausprobieren. Ich räume meinen Platz am Tiptoi-Buch für einen Jungen und setze mich an einen anderen Tisch. Viel Zeit ist schon nicht mehr, aber das Spiel kann zumindest angespielt werden. Die Regeln sind damit fürs nächste Mal klar.

Abschluss des Nachmittags und Vorausschau
Zuletzt dürfen die Kinder noch in meine Tasche greifen: Ich habe eine kleine Leckerei mitgebracht. Das kommt immer gut an! 😉 Schließlich machen wir noch ein Gruppenfoto: „Thumbs up!“
Vor den Sommerferien möchte ich noch einmal rüber nach Gera fahren. Dann erhalten die engagierten Kinder ihre Pat*innen-Urkunden.

Dorothee Kreling

 

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