Jetzt sind wir mal dran! Präventions-Workshops für Patenschaften betreuende Lehrer*innen und ihre Kolleg*innen

Thomas Hedrich, Bundespolizist, Kampfkunstlehrer und Coach für Konfliktlösungen, arbeitet mit zwei Gruppen von Lehrer*innen an der Forstbergschule in Mühlhausen und der Gemeinschafts-schule Wutha-Farnroda. Insgesamt 30 Lehrende erwarten den Coach in den Schulräumen.


Die beiden Gruppen setzen sich aus Kolleginnen und Kollegen aller Altersgruppen zusammen. Die Arbeitsatmosphäre ist ausgesprochen angenehm. Alle sind erwartungsvoll, erscheinen hoch motiviert und auch ein klein wenig angespannt. Was Thomas Hedrich wohl vorbereitet hat für diesen Workshop?

Von der Theorie zur Praxis
Zuerst gibt es mit Hilfe einer Präsentation eine Einführung.
– Was ist Mobbing?
– Wo fängt es an?
– Wie wird es erlebt?
Dann wird der Bogen zur eigenen Erlebniswelt geschlagen.
– Wo sehen wir als Lehrer*innen aggressives Verhalten innerhalb der Schüler*innenschaft?
– Wo wird uns Lehrenden aggressives Verhalten von Seiten der Schüler*innen oder Eltern entgegengebracht?


Tatsächliche Situationen werden besprochen, mögliche Handlungsstrategien praktisch erprobt. Was tun, wenn sich eine Person vor mir aufbaut und körperliche Drohgebärden zeigt? Thomas Hedrich gibt Tipps, wie De-Eskalation funktionieren kann und was in jedem Falle zu vermeiden ist. Erregte Personen, die anzeigen, körperlich aggressiv zu werden, kann man nicht mehr mit Argumenten lenken. Zur Deeskalation des Moments und der Vermeidung von Handgreiflichkeiten beitragen kann bspw. die verbale Zustimmung zu dem, was die drohende Person sagt. Verständnis und Solidarität statt argumentativer Gegenrede. Es geht nicht darum, die eigene Meinung zurückzuhalten, weil man sie nicht öffentlich vertreten will, sondern um die Abschwächung des aktuellen Gefahrenpotentials.

Unbewusste Körpersprache
Im Workshop erfahren sich die Lehrenden selbst, dürfen ihre Befürchtungen und Ängste schildern und sich in erdachten Szenarien erproben. Das persönliche Auftreten, das Erscheinungsbild eines Menschen wird von anderen interpretiert. Unsere Körperhaltung, Mimik, Gestik, etc. wird gedeutet und er- oder entmutigt dazu, sich uns in den Weg zu stellen oder lieber aus dem Weg zu gehen. Die Teilnehmenden lernen vieles, das auch im Alltag, außerhalb von Schule und Arbeitswelt, von Nutzen ist. Alle sind begeistert: Das war eine lohnenswerte Weiterbildung!

Dorothee Kreling