Themenabend: „Das Einmaleins der guten Manieren“

Es ist Freitagabend. 22 Schüler*innen der Regelschule der Arbeiterwohlfahrt „Schloss-Schule“ in Neustadt an der Orla, und des Orlatal-Gymnasiums warten gespannt auf das, was da kommen mag. Alle Augen sind auf Annett Schlegel von „bluecoaching.de“ in Jena gerichtet, die durch diesen Abend leiten wird.

Frau Schlegel hat zu Beginn erst einmal eine Frage:

„Wer von euch ist denn heute freiwillig gekommen und wer wurde von den Eltern oder Lehrern zu diesem Kurs angemeldet?“ Ein Lachen geht durch die Runde. Doch tatsächlich sind mehrere Jugendliche aus eigener Motivation gekommen und haben sich sogar selbst angemeldet. Unter den Teilnehmer*innen sind auch Patenschaftstandems des TLSFV, die im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“ und in Kooperation mit der AWO Saale-Orla-Kreis geschlossen wurden.

 

Der Themenabend umfasst ein 4-Gänge-Menü im Restaurant und „drum herum und währenddessen“ ein auf Jugendliche ausgerichtetes Training rund um das Thema „gute Manieren“. Zu Beginn wird über Körperhaltung, Mimik und Gestik gesprochen. Dann wird es praktisch, angefangen mit der Frage: Wie lege ich die Serviette richtig ab?
Ein Süppchen als Vorspeise, dann der Hauptgang, alles wunderschön garniert und köstlich zubereitet und dazu ein Ambiente mit Stil. Das ist keine Alltäglichkeit für die anwesenden Jugendlichen.
Ein Blick in die Runde sagt mir: Alle fühlen sich wohl und sind mit Freude dabei. Gewiss wird später den Eltern zu Hause das ein oder andere neu Gelernte vorgeführt werden.

Einer der Jugendlichen ist mir gleich zu Beginn aufgefallen. Er sitzt ganz vorn und hört sehr aufmerksam zu. Ich frage ihn nach seinem Namen und wir kommen ins Gespräch. Hamshid Haidari aus Afghanistan gefällt es hier sehr gut. Er findet die Tipps der Trainerin hilfreich und zeigt mir mit einem Lächeln, wie er, getreu den Anweisungen der Trainerin, nur mit der Gabel die Spaghetti aufwickeln und essen kann. Wie schön, geht es mir wieder einmal durch den Kopf, dass über das Bundesprogramm und die Patenschaften ein solcher Abend ermöglicht werden kann.

Frau Schlegel erläutert im Laufe des Essens viele Fragen, u.a.:



Wie halte ich mein Glas Wein?
Wie stoße ich mit meinem Sekt an? Wohin schaue ich dabei?
Wie begrüße ich einen Vorgesetzten?
Wie ist das überhaupt mit dem Händeschütteln? Wann ist es angesagt und wie intensiv darf es sein?

Die Stimmung ist gut und es wird viel gelacht. Schließlich fahren die Jugendlichen mit einem Rucksack voller guter Ratschläge für ihr Leben gemeinsam nach Hause. Das war ein schmackhafter, fröhlicher und lehrreicher Abend!

 

Anja Jakubik

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