Patenschaftstandemtag an der Grundschule „Friedrich Schiller“, Europaschule

Sichtbares Engagement – Patenschaftstandemtag während der „Woche des Bürgerschaftlichen Engagements“ 

Die Aula der Friedrich-Schiller-Schule in Jena-Winzerla ist vorbereitet. Tandembögen mit bunten Zeichnungen, Fotos, kleinen Geschichten über die Aktivitäten der über 700 existierenden Patenschaftstandems hängen wie Wäschestücke an gespannten Leinen. Thüringenweit haben sich Kinder zu sog. Tandems zusammengeschlossen, jeweils ein Kind mit und eines ohne Fluchterfahrung. An über 40 Bildungsstandorten sind sie gemeinsam unterwegs, um schöne Erlebnisse zu teilen und gemeinsam zu lernen. Sie haben miteinander Patenschaftsvereinbarungen abgeschlossen und leisten einen großen Beitrag zur Integration und für das Zusammenwachsen von Gesellschaft.

Stellvertretend für alle Patenschaften feiert der Thüringer Landesverband der Schulfördervereine e.V. (TLSFV) den Patenschaftstandemtag an der Friedrich-Schiller-Schule in Jena-Winzerla, mit den dort bestehenden Pat*innen, deren Eltern und Freund*innen. An dieser Staatlichen Grundschule läuft bereits das vierte Projekt im Rahmen des Programms „Menschen stärken Menschen“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Anfang 2016 ins Leben gerufen worden war.

In der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements will auch der TLSFV, neben vielen anderen Organisationen, ein Zeichen setzen: „Es gibt sehr viel ehrenamtliches Engagement an Schulen, in Kitas und deren Fördervereinen im Bereich Integration. Dieses lassen wir heute sichtbar werden anhand der Einsendungen unserer Patenschaften“, so die Projektleiterin für Thüringen, Dorothee Kreling. Und dabei zeigt sie auf die aufgehängten Tandembögen, die aus allen Regionen des Bundeslandes eingegangen sind. So haben Kinder aus Schmalkalden und Gera, Schüler*innen aus Jena, Leinefelde im Eichsfeld sowie Meiningen und Eisenach ihre schönsten Erlebnisse geschildert und dem TLSFV zugeschickt. „Selbst die jüngsten unserer Pat*innen in Kindergärten haben aufgemalt, was ihnen am meisten Spaß gemacht hat. Ihre Erzieher*innen haben oft ein paar Worte zur Ergänzung daneben geschrieben.“

Die Tandembögen machen deutlich, dass das Programm in ganz Thüringen auf vielerlei Weise genutzt und umgesetzt wird. Die Fördervereine spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie agieren als Abrechnungs- und Planungsstelle und unterstützen damit das Anliegen des Bundesministeriums, über Patenschaften den Integrationsprozess zu unterstützen.

Als Highlight der Feier tritt die Clownin Frieda auf, die eigens aus Erfurt mitsamt ihrer Bühne angereist ist. Ihr interaktives Theaterstück „Hatschiii“ kommt gut an. Die Kinder sind begeistert; sie beantworten Fragen, singen und tanzen. Zwischendrin teilt Frieda einen Apfel mit einzelnen Kindern. Selten waren wohl Grundschüler derart hinter einem Stück Obst her! Und der Ortsteilbürgermeister spielt zur Freude aller gekonnt mit:

Ein zugewanderter Junge aus der 1. Klasse wird auf die Bühne geholt. Erst ist er sehr schüchtern, aber dann macht es ihm doch sichtbar Spaß mit Frieda auf der Bühne zu stehen. Am Schluss geht keiner leer aus: alle Kinder und auch die Erwachsenen erhalten einen Apfel aus der Hand der Clownin.

„Zu einem Fest gehört neben einem bunten Programm auch ein Gaumenschmaus!“, erklärt die Projektreferentin des TLSFV, Anja Jakubik, lächelnd. „Deshalb laden wir euch und alle Gäste nun zu einem süßen Imbiss und Getränken ein!“


Noch ein knappes Stündchen steht man beisammen, redet über Aktionen im Patenschaftsprogramm, den Anlass des Tages und so manches Alltägliche. Hier gibt es Patenschaften zwischen Kindern, die in die Freizeit und die Familien hineinwirken. So gelingt Vernetzung und Freundschaft über ein Integrationsprogramm eines Ministeriums.

 

Dorothee Kreling

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